Im Bereich Ihres Standortes befand sich im Mittelalter die Siedlung Withighusen, die jedoch von ihren BewohnerInnen vollständig aufgegeben wurde und im Laufe der Zeit zerfallen und letztendlich verschwunden ist. Derartige Dörfer, die von ihren BewohnerInnen verlassen worden sind, werden als Wüstungen bezeichnet. Die meisten Wüstungen im Solling sind heute von der Erdoberfläche verschwunden und von Wald überwachsen. Hinweise auf die aufgegebenen Orte geben oft urkundliche Erwähnungen, wobei häufig mehrere Namen für ein Dorf gebräuchlich waren. In vielen Fällen sind die Wüstungen noch an der typischen Ausprägung der ehemaligen Wirtschaftsflächen in Form von Wölb- oder Terrassenäckern zu erkennen.
Bis ins 14. Jahrhundert stiegen in Deutschland die Bevölkerungszahlen sprunghaft an, was zur Folge hatte, das verstärkt bis dahin nicht nutzbares Land für die Besiedlung erschlossen wurde (Binnenkonolisation, Landesausbau). In den Mittelgebirgen entstanden durch Rodungen neue Nutzflächen und Siedlungsraum. Die ersten Wüstungen, die in der Region urkundlich belegt sind, erscheinen in der spätmittelalterlichen Wüstungsperiode zwischen Anfang des 14. Jahrhunderts und der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. In diesem Zeitraum sind im südlichen Niedersachsen mehr als die Hälfte der im Mittelalter bestehenden Siedlungen (auf der Hochfläche des Sollings sogar alle) von ihren BewohnerInnen verlassen worden. Ursachen, die zum Wüstfallen von Siedlungen geführt haben, können z.B. Seuchen, Klimaveränderungen, Agrarkrisen sowie Plünderungen und Zerstörungen im Zuge von Fehden sein. Für ein bestimmtes Dorf, wie auch für Withighusen, kann aber zumeist keine eindeutige Aussage darüber gemacht werden, warum die BewohnerInnen ihre Hofstellen an dem jeweiligen Ort aufgeben mussten.
Heute finden sich im Umfeld der ehemaligen Siedlung schöne Waldränder, die für viele Tiere einen wichtigen Lebensraum darstellen.