An Ihrem Standort geht der Baumbestand des Waldes in südlicher Richtung allmählich in die offene Feldflur über. In westlicher Richtung durchschneidet ein Fahrweg den Baumbestand. Die Grenzlinie zwischen dem Wald und den unbewaldeten Lebensräumen bildet der Waldrand. Dabei wird zwischen den Waldaußenrändern, die den Übergang zur offenen Feldflur markieren, und den Waldinnenrändern entlang von Waldwegen, Bächen oder Lichtungen unterschieden.
Die meisten Waldränder sind durch menschliche Tätigkeiten entstanden und stellen daher typische Elemente der traditionellen Kulturlandschaft dar.
Ökologisch am wertvollsten ist ein stufig aufgebauter, reich strukturierter Waldrand. Er besteht aus drei Zonen, die möglichst ineinander verzahnt sind. Ein aus Gräsern und Kräutern bestehender Saum geht in einen Strauchgürtel über, auf den der aus den Randbäumen des Bestandes bestehenden Waldmantel folgt. Durch den Wechsel der Licht- und Wärmeverhältnisse auf engstem Raum und ihren Strukturreichtum weisen die Waldränder eine hohe Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten auf.
Für Blüten besuchende Insekten wie z.B. Wildbienen und Schmetterlinge sind die am Saum wachsenden Dolden-, Korb- und Schmetterlingsblütler und die früh blühenden Sträucher wichtige Nahrungsquellen. Für viele Pflanzen und Tiere, die in der intensiv bewirtschafteten Landschaft keine Lebensgrundlage mehr finden, sind Waldränder überlebenswichtige Rückzugsräume.
Gut aufgebaute Waldränder haben nicht nur eine erhebliche Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz, sondern schützen den Wald auch vor Wind, Sturm und Sonne. Sie bereichern das Landschaftsbild, sind aufgrund ihrer Vielgestaltigkeit, ihrer Formen- und Farbenreichtums im Wechsel der Jahreszeiten ein bevorzugter Ort der Erholung.