In westlicher und südlicher Richtung begleiten zu beiden Seiten mit Gras und verschiedenen anderen Pflanzen bewachsene Randstreifen die Wege.
Bei diesen linienhaften Strukturen handelt es sich um sog. Saumbiotope, zu denen z.B. auch Hecken und Waldränder gehören. Der alte deutsche Begriff Rain bezeichnet überwiegend gehölzfreie Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren bzw. deren Abgrenzung gegenüber Grünland, Wegen und Gräben. Traditionell dienten die Raine zur Grenzmarkierung und zur Schonung von Grenzsteinen. Früher wurden die Raine nur extensiv genutzt, d.h., sie wurden regelmäßig per Hand gemäht oder mit Vieh abgehütet. So konnten sich besonders artenreiche Saumbiotope entwickeln, die für eine Fülle von Pflanzen und Tieren einen bedeutenden Lebensraum darstellten. Heute sind die meisten Saumstrukturen aufgrund einer fehlenden oder ungeeigneten Pflege sowie Beeinträchtigungen durch die intensive Landbewirtschaftung insbesondere in Form von Dünge- und Pflanzenschutzmitteleintrag oftmals artenarm.
Säume stellen aber oft die letzten Rückzugsräume für viele Pflanzen- und Tierarten dar, die in der intensiv bewirtschafteten, ausgeräumten Agrarlandschaft keine geeigneten Lebensräume mehr finden. Eine arten- und blütenreiche Dauervegetation bietet nicht nur unzähligen Insekten, sondern auch Vögeln und Säugern einen Nahrungs-, Fortpflanzungs- und Überwinterungsraum. Dennoch sind die Lebensgemeinschaften der Säume durch Pestizide, die auf den angrenzenden Ackerflächen ausgebracht werden, stark beeinträchtigt.
Die Säume tragen aufgrund ihrer linienhaften Ausprägung als Ausbreitungskorridore zur Biotopvernetzung bei, d.h. sie ermöglichen Austauschprozesse zwischen größeren naturnahen Biotopen oder isolierten Lebensräumen. Auf diese Weise kann eine Weitergabe von Genen von einer Population in eine andere stattfinden und die Isolationswirkung trennender Raumbarrieren zumindest teilweise überwunden werden.