Die Region im Bereich um Hardegsen gehört geographisch zum Weser-Leine-Bergland. Ihr Standort befindet sich in der so genannten Röt-Senke von Hardegsen, die zum Sollingvorland zählt. Diese Senke, gelegen zwischen dem Solling-Gewölbe im Westen, das sich mehrheitlich aus Gesteinen des Mittleren Buntsandsteins gebildet wird, und der Schichtstufe des Unteren Muschelkalks im Osten, besteht aus z.T. kalkhaltigen Tonen und Mergel-Gesteinen des Oberen Buntsandsteins, der als Röt bezeichnet wird.
Auf Grund der geringeren Verwitterungsresistenz der weicheren Ton- und Mergelgesteine des Röts im Vergleich zu den resistenteren, härteren umgebenden Sand- und Kalksteinschichten bildete sich hier eine Senke.
Während die Höhen des Solling-Gewölbes zur Röt-Senke sanft abfallen, bildet sich durch die markante Schichtstufe zum Unteren Muschelkalk z. T. ein deutlicher Steilanstieg.
Für die Gesteine des Mittleren Buntsandsteins gehört der Solling und seine Randbereiche zu einer Typlokalität, d. h., 3 von 4 Abschnitten dieses Erdzeitalters werden nach den Lokalitäten „Solling“, „Hardegsen“ und „Volpriehausen“ , einem Stadtteil von Uslar, benannt.
Jüngere Ablagerungen aus den Zeitaltern Keuper und Jura fehlen in der Region fast vollständig, weil sie entweder schon wieder abgetragen sind oder überhaupt nicht zur Ablagerung gekommen waren. Erst in der Kreide kam es zu einem Meeresvorstoß und damit z. T. zur Ablagerung mariner Sedimente, die aber vielfach auch schon wieder abgetragen sind.
Die heutigen Oberflächenformen gehen auf das Ende der Kreidezeit und den Anfang des Tertiärs zurück, wo ein tropisch-feuchtes Klima eine tiefgreifende chemische Verwitterung begünstigte. Im nachfolgenden Quartär, dem jüngsten bis heute andauernden Erdzeitalter mit wechselnden Warm- und Kaltzeiten kam es zur Ablagerung von Kiesen, Schottern, Geröllen und vor allem Löss. Die letzte Eiszeit endete etwa vor 10.000 Jahren und läutete den jüngsten Abschnitt des Quartärs ein, das Holozän.