Das hier beschriebene Tal liegt in der Feldmark zwischen den Ortschaften Hardegsen und Hevensen, entlang des Bachs Espolde, parallel zur Bundesstraße 446.
Die Espolde ist ein ganzjährig wasserführender Bach, der jahreszeitenbedingt über die Ufer treten kann und dabei die angrenzenden Wiesen teilweise überflutet. Aufgrund des lehmigen Bodens, eines relativ hohen Grundwasserspiegels und der benachbarten Espolde sind die Grünlandflächen stellenweise sehr feucht und können nur leichterer Belastung, wie der gelegentlichen Beweidung, ausgesetzt werden.
Bei den Wiesen, die in einem ca. 50 m breiten Streifen rechts und links des Bachverlaufs zu finden sind, handelt es sich um die Reste vorwiegend extensiver Feuchtwiesen. Sie sind für die heutige Landwirtschaft weitgehend uninteressant, da sie aufgrund der hohen Bodenfeuchte nicht mit schwerem Gerät bewirtschaftet werden können und zur Heugewinnung aufgrund der Zusammensetzung der Pflanzenarten ungeeignet sind.
Teilweise kann das Grasland auch beweidet werden, allerdings mit einer geringen Viehdichte, so dass es zu keiner nachhaltigen Schädigung der Pflanzendecke kommt. Durch die Lage der Wiesen in Bach- und Flussnähe ist die Nährstoffsituation in der Regel recht günstig, da die Gewässer durch Überschwemmungen zum Nährstoffeintrag beitragen.
Links und rechts der Espolde hat sich aufgrund der feuchten Bedingungen entlang des Bachsaums ein Galeriewald, bestehend aus dafür typischen Weiden, Schwarzerlen und Eschen gebildet.
Diese Ufergehölze haben sich im Laufe der Evolution optimal an die sie umgebenden Umweltbedingungen angepasst. Sie sind unempfindlich gegenüber kurzen Überschwemmungen und bieten heimischen Tierarten Lebensraum und Nahrungsquelle. Weiterhin übernehmen sie eine Vielzahl von Funktionen für Gewässer wie die Espolde, da sie beispielsweise den Fließwiderstand des Wassers erhöhen und somit Hochwasser zurückhalten. Sie stabilisieren die Gewässerränder und dienen als natürlicher Uferschutz. Durch die Beschattung der Gewässer werden die Wassertemperatur sowie der Sauerstoffgehalt positiv beeinflusst.
Ca. 1.000 m von dem angegebenen GPS-Punkt in nördlicher Richtung befand sich im Mittelalter eine Siedlung. Bartshausen war der Name des im 15. Jahrhundert aufgegebenen Dorfes, das sich an der Ostseite des Galgenberges etwa zwischen der ehemaligen Zementfabrik und dem Umspannwerk befand. Über die genaue Lage des Dorfes geben alte Landesaufnahmen des 18. Jahrhunderts Auskunft mit der Eintragung „Alte Dorfstelle Bartshausen“. Diese Stelle wurde so auch in die heutigen Karten übernommen. Der Chronist Domeier berichtet in seiner 1813 erschienenen Chronik von Hardegsen vom noch vorhandenen Dorfbrunnen und den Grundmauern der ehemaligen Kirche. Heute ist davon nichts mehr zu sehen.