Alte Uslarer Straße – Kurzversion

Kurztext Alte Uslarer Straße


ausführliche
Informationen


Im südlichen Niedersachsen gab es zur Zeit des Mittelalters drei große Wirtschaftsräume: das Bergbaugebiet des Harzes mit seinen Erzvorkommen, Hütten und Kohlegewinnungsanlagen, das Waldgebiet des Sollings, in dem auch Holzkohle und Eisen gewonnen wurden, aber vor allem Glas hergestellt wurde, und das zwischen beiden Industriegebieten gelegene Agrarland des Leinetals.

Diese Wirtschaftsräume standen z. T. in engster Beziehung zueinander, weil z.B. das gesamte Harzgebiet auf die Agrarprodukte des Vorlandes angewiesen war. Für den Austausch zwischen den Wirtschaftsräumen Harz und Solling wurde u.a. vom südlichen Harzrand bei Osterode ein Handelsweg etabliert, der mit den Stationen Northeim weiter über Höckelheim, Berwartshausen, Reddersen, Moringen, Nienhagen, Crumele, Espol, Wittingehusen, Delliehausen, Dinkelhausen bis nach Uslar führte. Daneben gab es auch ältere Routen bzw. Nebenstrecken, die von Northeim über Moringen, Lutterhausen, Hardegsen, Volpriehausen, Gierswalde und Bollensen nach Uslar führten.

Der Teil von Hardegsen nach Uslar trug den Namen „Alte Uslarer Straße“. Eine Straße diesen Namens gibt es in Hardegsen auch heute noch. Im 18. Jahrhundert fuhren auf dieser Alten Uslarer Straße z. B. zweirädrige Fuhrwerke, auf denen die im Solling gewonnene Holzkohle über Moringen weiter über Northeim zu den Bergwerken im Harz, und umgekehrt die Eisenerze aus dem Harz in die 1715 gegründete Sollinger Hütte in Uslar transportiert wurden.

Die zwischen 1828 und 1832 gebaute Sollingchaussee, die von Nörten nach Lauenförde über Hardegsen, Uslar, Schönhagen nach Winnefeld führte, ersetzte u.a. die Alte Uslarer Straße, die seitdem verfiel. So ersetzten diese und weitere Chausseen im gesamten Solling die vorhandenen Wege, die oftmals den Höhenlinien folgten, während die neuen Chausseen nun die günstigeren Tallagen nutzten.

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